HCP-Modul im Einsatz gegen Waldbrände in Schwabanien

Auf Grund der großen Dürre der letzten Wochen wurde das HCP-Modul Baden- Württemberg über das EU-Gemeinschaftsverfahren nach „Schwabanien“ entsandt, um dort die Löschwasserversorgung zur Bekämpfung umfangreicher Waldbrände zu üben. Am Freitagmittag, 16.09.16 ist der OV Dettenheim mit insgesamt fünf Helfern aus den Ortsverbänden Dettenheim, Neckargmünd und Oberhausen sowie der der Großpumpe aus Dettenheim in Richtung Ulm aufgebrochen.

In der dortigen Rommel-Kaserne war bereits ein Bereitstellungsraum eingerichtet in dem sich das Personal und das Material aus ganz Bad-Württemberg sammelten. Nach einem kurzen Briefing über die Lage und die länderspezifischen Besonderheiten in Schwabanien wurden insgesamt zwei HCP-Module mit jeweils 10 Fahrzeugen und vier Großpumpen in Richtung Süden in die Nähe der Grenze zu Schwabanien verlegt. Dabei war es für die beiden Helfer aus Dettenheim gleich eine doppelte Premiere. Helfer Björn Oberst wirkte zum ersten Mal in HCP-Modul mit und Heiko Langel hatte sein Debüt als CoO (Chief of Operations). Der CoO leitet und koordiniert die Umsetzung des Einsatzauftrages in technischer Hinsicht und ist damit direkt für den Einsatzerfolg verantwortlich. Nach dem Grenzübertritt mit einer gründlichen und langwierigen Kontrolle aller Reisepässe, Visaunterlagen, Gesundheitszeugnisse und der Ladung hatten wir zwar keine Funkgeräte mehr, da für dieses ein strenges Einfuhrverbot gilt, konnten aber unsere Reise in die Hauptstadt Schwabaniens, Friedrichshafen, fortsetzen. Dort wartete bereits ein Camp in welches wir nach zähen Verhandlungen mit den Einheimischen einziehen durften. Der nicht ganz nachvollziehbare Wechselkurs von Euro zum Schwabanien Krox ließen unsere Handkrasse bereits am ersten Abend deutlich schmelzen, was der dringend notwendigen Erholung allerdings keinen Abbruch tat.

Am Samstagmorgen erhielten beide Teams in einem Briefing ihre Einsatzaufträge und verlegten mit den Modulen aus dem Camp im OV Friedrichshafen in Richtung Bodensee. Beide Teams förderten mit jeweils drei Pumpen Wasser in das Landesinnere. Team 1 hatte dabei mit aufgebrachten Anwohnern, die die Pumpstrecke manipulierten, und einer Sprengstoffexplosion zu kämpfen. Bei der Explosion verletzten sich vier Einheimische sehr schwer und mussten erstversorgt werden. Anschließend wurden sie über ca. 300m zum See transportiert, um sie von dort mit dem Boot ins Krankenhaus zu bringen. Team 2 baute eine Pumpstrecke von ca. 1.000m auf, um das Waser großflächig ins Landesinnere zu bringen. Dafür musste neben der Pumpstrecke auch eine Schlauchbrücke und zwei Pufferbecken für den Pumpbetrieb gebaut werden. Interessierte Anwohner, die Angst hatten, dass das Flammenmeer ihre Häuser zerstören könnte, waren ständig an der Einsatzstelle präsent. Kurz vor Aufnahme des Pumpbetriebs wurde durch die Grenzpolizei eine Pass- und Visakontrolle durchgeführt, die allerdings ohne Beanstandungen blieb. Beide Teams konnte ihr Missionen erfolgreich absolvieren und hatten sich den Grillabend im OV Friedrichshafen redlich verdient. Nach einer weiteren Nacht ging es nach einem gelungenen und ereignisreichen Übungswochenende zurück in die jeweiligen Ortsverbände.

Der THW Landesverband Baden-Württemberg stellt im Zuge des EU-Gemeinschaftsverfahrens ein HCP-Modul zur Verfügung. Das Modul war nach großflächigen Überschwemmungen 2010 in Polen und 2014 in Bosnien und Herzegowina im Einsatz. Bei dem Einsatz 2014 waren aus dem OV Dettenheim der Helfer Heiko Langel und die Großpumpe mit im Einsatz.


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